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Mit einer Bankstrategie Risiken vorbeugen und Kreditchancen erhöhen

Dass Unternehmer geschäftliche und private Finanzen anhand eines privaten und eines geschäftlich geführten Girokontos trennen sollten, haben viele Unternehmer verstanden. Doch über nur ein Geschäftskonto zu verfügen, genügt in vielen Fällen noch nicht. Vielmehr benötigen Unternehmen eine Bankstrategie, die mindestens zwei Girokonten bei zwei unterschiedlichen Banken beinhaltet und eine regelmäßige proaktive Information über die wirtschaftliche Lage.


Grund dafür ist, dass sich die Situation sehr schnell verändern kann – sowohl für Banken als auch für Unternehmen. So haben Banken in diesem Jahr ihre Vorsicht bei der Vergabe von Krediten erhöht, wie das ifo Institut informierte. 24,3 Prozent jener Unternehmen, die gegenwärtig dementsprechende Verhandlungen führen, berichten von Zurückhaltung bei den Banken. Dies sei der höchste Wert seit 2017. Keinen Kredit zu erhalten, wenn dieser dringend benötigt wird, kann die wirtschaftliche Existenz infrage stellen. Das trifft auch zu, wenn eine Bank wegen veränderter Geschäftspolitik das geschäftliche Girokonto kündigt. Denn für den, der sich erst dann auf die Suche nach einer Alternative bei anderen Banken begibt, kann es zu spät sein.


Denn die unterschiedlichen Konditionen miteinander zu vergleichen, erfordert Zeit und Aufwand. Immerhin müssen die Funktionen des Geschäftskontos zum Unternehmen passen. Wer zum Beispiel regelmäßig Bareinzahlungen vornimmt, benötigt eine Bank, bei der dies problemlos möglich und kostengünstig ist. Weitere Kriterien sind die Anzahl der Buchungen, ob eine EC-Karte benötigt wird und ein Dispo- beziehungsweise Kontokorrentkredit. Ist ein Angebot gefunden, muss die Bank den Kunden nicht zwangsläufig als solchen akzeptieren. Sie darf ihn auch ablehnen. Dies ist oft der Fall, wenn Banken nur eine bestimmte Klientel von Unternehmern adressieren.


Mindestens zwei Girokonten bei zwei Banken

Was einer solchen Situation vorbeugt, ist, rechtzeitig mindestens zwei geschäftliche Girokonten bei zwei unterschiedlichen Banken anzulegen und zu pflegen. Dabei sollten Unternehmen diversifizieren. Das bedeutet: Ein Konto kann sich bei der Hausbank mit persönlichem Ansprechpartner vor Ort befinden, ein anderes bei einer Direktbank oder einem Fintech mit Bankenlizenz. Dabei wiederum sollten ebenfalls verschiedene Aspekte in die Auswahl einfließen. Dazu zählt allem voran das Vorhandensein einer ausreichenden Einlagensicherung, damit das Geld auf dem Girokonto im Falle der Insolvenz der Bank sicher ist. Aber auch der Standort der Bank sollte gut durchdacht sein. Denn ausländische Banken mögen zwar auf den ersten Blick günstigere Konditionen anbieten, aber eine ausländische IBAN kann auch Misstrauen bei Kunden hervorrufen und dazu führen, dass diese Rechnungen erst nach Nachfrage oder gar nicht bezahlen. Zudem sollten eventuelle Auslandszuschläge berücksichtigt werden. Anders herum können ausländische Banken Vertrauen erwecken und günstiger sein, wenn die Kunden, die auf Konten dieser Bank überweisen, in diesem Land ansässig sind.


Eine gesunde Vorsicht ist ferner angebracht, wenn Banken oder Fintechs mit Kontofunktionen wie einer integrierten Buchhaltung werben. Denn das Vorhandensein solcher sagt noch nichts über deren Qualität aus. Diese gilt es separat zu prüfen und zu eruieren, ob sie zum Unternehmen und dessen Anforderungen passt.


Proaktiv über die wirtschaftliche Situation informieren

Ebenfalls nützlich ist, den Banken auch in Zeiten von Know your Customer und des automatisierten Sammelns und Auswertens von Daten regelmäßig und proaktiv aufbereitete betriebswirtschaftliche Auswertungen zu übermitteln, die ein zutreffendes Bild der Unternehmenssituation zeichnen – gegebenenfalls kommentiert. Dadurch können die Entscheider dort einen genaueren Eindruck von der Eignung als Unternehmer gewinnen, was wiederum im Laufe der Zeit ein besseres Standing verschaffen kann. In welcher Form dies geschehen sollte, lässt sich am besten in einem Gespräch mit einem zuständigen Mitarbeiter klären.


Tritt dann der Fall ein, dass ein Darlehen benötigt wird, erleichtert eine vorhandene private Finanzplanung die Kommunikation mit der Bank. Denn sie listet nicht nur das Betriebsvermögen auf, sondern weist auch Werte wie GmbH-Anteile und Rückkaufswerte von Lebensversicherungen aus, sodass Verantwortliche in der Bank einen umfassenden Einblick in das Vermögen erhalten und die Situation besser beurteilen können.


Gern unterstützen wir Sie als Mandant mit einer privaten Vermögensplanung und fertigen die benötigten betriebswirtschaftlichen Auswertungen an.


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